Ein Citrin und ein CZ als Anhänger

Hier ein kurzer Bericht über das Schleifen zweier Steine, die beide ein Weihnachtsgeschenk wurden. Sowohl beim Quarz als auch beim künstlichen Cubic Zirconia legte ich die Priorität nicht auf das schnelle Fertigwerden, sondern auf sauber polierte Facetten. Das hatte nicht nur einmal zur Folge, dass ich einzelne oder sogar mehrere Facetten nachgeschliffen habe.

tn_IMG_9270.JPG tn_IMG_9281.JPG tn_IMG_9275.JPG

tn_IMG_9321.JPG tn_IMG_9313.JPG

Beim Schleifen von Quarz gab es bisher die meisten Erfahrungen, deshalb ging hier die Arbeit recht zügig voran. Galvanisch 120, 400, 1500 und Nubond 1200. Aus meiner Sicht am wichtigsten: Mit der 1500er und der Nubond nicht zu kurz draufbleiben. Ausserdem auf der Nubond mit kaum Druck arbeiten. Dann ist die Politur im Nachhinein schnell und sauber. Dazu verwende ich seit kurzem nur mehr Diamantpulver 0,5 μm (~50.000 Grit) auf Zinnblei mit etwas Schneidöl. Pulver nehme ich dabei nur ca. eine Bleistiftspitze voll für die ganze Scheibe, das reicht vollkommen. Auch hier hat sich - zur Schonung der Scheibenoberfläche - bewährt nur wenig aufzudrücken. Die Politur war am Ende wie geplant weitestgehend ohne Kratzer und Fehler. So weit so gut.

Allerdings zeichnete sich schon relativ früh ab, dass die Längsachse der Briolette nicht ganz gerade zu sein scheint. Vielmehr noch ist aus einem ganz bestimmten Blickwinkel doch eine deutliche Unregelmäßigkeit zu erkennen:

tn_IMG_9279.JPG

Ich vermute, dass der Stein beim Umdoppen verrutscht sein muss. So genau kann ich das aber nicht nachvollziehen, um sicherzugehen zu können. Hier noch die Paramater:

  • Schliff: Briolette (80 Facetten + 16 Rondiste)
  • Gewicht: 16,0 ct
  • Größe: 18,8 x 12,7 mm

Der Cubic Zirconia war der nächste Stein. Eigentlich sollte er wie bestellt klar und ohne Farbstich sein, aber ein ganz leichter lila Schimmer ist doch dabei. Der Rohling war schon zu Beginn etwas flach, deshalb habe ich beim Design "Superpear 96" schon die Winkel entsprechend verkleinert, was ja bei CZ mit einem kritischen Winkel von um die 30° nicht so das Problem ist. Schleifen ging mit galvanisch 120, 400, 800, 1500 ganz gut. Danach die Kupferscheibe, die zwar mit 6 μm Diapaste gecharged war, mit extra Diapaste für die Vorpolitur. Hier machte ich den Fehler zu stark auf den Stein zu drücken, sodass die Kupferscheibe an manchen Stellen uneben wurde und die Facetten Riefen bekamen, die beim späteren Polieren eine unlösbare Aufgabe ergeben sollten. Also ging es von der Polierscheibe noch einmal zurück zur Kupferscheibe um dort mit wenig Druck auf einem nicht von mir zuvor malträtierten Radius vorzupolieren. Die Mühe hat sich ausgezahlt, der anschließende zweite Polierversuch, übrigens wiederum mit 0,5 μm Diapulver und Schneidöl auf Zinnblei, ging erstaunlich problemlos und sauber. Die Problematik der unschönen Vorpolitur hat mich aber ganz schön Zeit und Nerven gekostet. Wie auch immer, Lektion gelernt.

  • Schliff: Superpear 96 (80 Facetten + 16 Rondiste) modifiziert, für CZ optimiert. Anstelle der Tafel 8 Sternfacetten
  • Gewicht: 9,32 g (entspr. 46,6 ct)
  • Größe: 23,76 x 17,17 x 10,5 mm

Beide Steine wurden übrigens mit Öse versehen, wo jeweils die Spitze des Steines unter eine kegelförmige Kappe mit Epoxidharz geklebt wurde.

This article is my 9th oldest. It is 489 words long