Polieren von Quarz - Böse Überraschung

Viele gute Berichte und Ratschläge weisen auf die Tücken der Quarzpolitur hin. Das Thema ist also gut bekannt. Bisher hatten sich diese Probleme bei mir nur in Form von feinen "Horse Hairs", also dünnen langgezogenen Kratzern auf der spiegelglatten Fläche gezeigt. Diese treten bei mir seit Verwendung von Diamant + Zinn kaum mehr auf.

Was mir aber bisher noch nicht passiert ist, sind kleine, muschelige Risse in der Oberfläche, die danach wie Flecken aussehen. Bei meinem aktuellen Amethysten sind davon leider gleich zwei während der Politur aufgetaucht. Den größeren davon habe ich hier fotografiert. Die Lage auf dem Pavillion habe ich im zweiten Bild mit einem roten Pfeil markiert. Der Bruch selbst ist ca. 1 mm im Durchmesser:

tn_bruch.JPG tn_amethyst.JPG

Was hier noch erwähnt werden muss ist, dass dieser Stein wohl schon etwas anfällig für solcherart Spannungsrisse war. Beim Aufdoppen mit Dopwachs ist ein Splitter nach relativ kurzem Erwärmen mit dem Gasbrenner davongeflogen. Da hätte ich eigentlich schon gewarnt sein müssen. Ich nehme an, dass bei solchen Steinen generell schon von einer höheren Gefahr solcher böser Überraschungen auszugehen ist.

Den Stein werde ich aber dennoch fertigmachen. Bei der Politur der Krone werde ich wohl aber etwas vorsichtiger sein...

2017-01-01: Addendum: Nun endlich verbleibt etwas Zeit, um ein Bild des fertigen Steins zu machen:

tn_IMG_0068.JPG tn_IMG_0070.JPG

Deutlich zu sehen - vor allem im zweiten Bild - sind die inneren Strukturen bzw. Unreinheiten des Amethysten. Wie auch immer, er sieht in Natura aber ganz ansprechend aus. Das Design ist übrigens aus dem Buch "Amateur Gemstong Faceting Vol. 1" von Tom Herbst und trägt den Namen GeM101 (s. Cover).

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