Umkittvorrichtung selbst gemacht

Als Anfänger konzentriert man sich hauptsächlich darauf einmal einen schönen Stein irgendwie fertigzubringen. Dabei ist meist der Blick auf das Ergebnis gerichtet, weniger auf die Zeit, die man damit verbringt. Deshalb verwende ich seit Beginn meiner Schleiferei einen eher einfachen und billigen Weg die Steine umzudoppen:

tn_leiste.JPG

Eine einfache Leiste aus dem Baumarkt, in der ein 8mm Dop gut liegt mit einer Aussparung für den Stein. Die Dopsticks werden hierbei mit Federklammern befestigt. Das ganze funktioniert grundsätzlich, in der Praxis hat diese Lösung aber doch einen gewissen Hang zur Umständlichkeit:

  • Meist sollte vertikal um- oder aufgedoppt werden. Das ist mit dieser Lösung nur mit einem weiteren Hilfswerkzeug (z.B. Schraubzwinge) möglich.
  • Die Federklammern sitzen nicht sehr stabil und fliegen bei der ersten Unachtsamkeit davon und der Dopstick mit weichem Schellack verabschiedet sich ebenfalls aus der Leiste.
  • Da die Dops durch das Erhitzen der Steine und des Dopwachses selbst sehr heiß werden, sind Federklammern aus Plastik nicht die beste Wahl, da diese ab einer bestimmten Temperatur schmelzen. Klammern rein aus Metall (also auch ohne Plastiküberzug) sind hingegen sehr schwer zu bekommen.


Alternativ gäbe es schöne Umdopvorrichtungen zu kaufen. Bei meinem Stammgeschäft kostet so ein Dings allerdings sage und schreibe € 122,-. Obwohl hier auch eine Ausrichtung für die korrekte Rotation mit dabei ist, ist das doch ein stolzer Preis.

Somit ist die nächste Option das Selbermachen einer komfortablen Umkittvorrichtung. Als Ausgangsmaterial dient ein passend großer Aluminiumquader (130 x 20 x 35 mm), der als Rest vom Metallhändler (€ 4,-/kg) besorgt wurde. Bearbeitet wird das Stück mit einer Mini-CNC-Fräse, der Proxxon MF-70 mit GoCNC Erweiterung.

Nach dem Ausfräsen des Mittelteils wird die Schräge Kerbe gefräst (s. Bild).

tn_schraeg_fraesen.JPG tn_fraesen_fertig.JPG

Hier nun alle Einzelteile mit Gewindeteilen und Rändelräder:

tn_teile.JPG

Zusammengesetzt sieht die fertige Umdopvorrichtung so aus:

tn_fertig.JPG tn_eingespannt.JPG tn_seite.JPG tn_oben.JPG

Zuguterletzt noch eine Nahaufnahme, die zeigt, dass die Doppstifte tatsächlich genau in einer Linie eingespannt werden.

tn_kontrolle.JPG

Somit sollte das Ziel, eine preiswerte Dopvorrichtung mit dem Komfort und der Qualität einer teuren Variante, erreicht sein.

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